Nissen oder Schuppen? So erkennen und beseitigen Sie das unangenehme Problem im Kinderhaar?

  Kategorien: Gesundheit des Kindes,
6 Min.
10. Jun'25

Wurde Ihr Kind aus dem Kindergarten oder der Schule mit dem Hinweis nach Hause geschickt, dass es Kopfläuse hat? Viele Eltern fühlen sich in diesem Moment peinlich berührt und fragen sich, wie das überhaupt möglich ist. Sie achten doch auf Hygiene, baden ihre Kinder regelmäßig, waschen die Kleidung – und trotzdem finden die Läuse ihren Weg auf den Kinderkopf. Wie kann das sein und wie wird man die Läuse wieder los?

Kopfläuse sind der Albtraum aller Eltern, und jeder hofft insgeheim, dass ausgerechnet das eigene Kind diese Parasiten niemals mit nach Hause bringt. Die Kopflaus – auch als „Kinderlaus“ bekannt – ist jedoch ein recht verbreitetes Problem, das vor allem Schulkinder betrifft. Besonders häufig sind Kinder im Alter von 3 bis 11 Jahren betroffen.

Läuse machen keinen Unterschied, ob jemand reich oder arm, sauber oder schmutzig ist. Die Anwesenheit von Läusen wird nicht durch ungewaschene Haare oder mangelnde Hygiene verursacht – ein weit verbreiteter Irrglaube. Einerseits können Sie also aufatmen: Ihr Kind ist trotz der Läuse sauber. Andererseits heißt es jetzt: kämmen, waschen und behandeln.

Läuse, Nissen oder doch nur Schuppen?

Könnte es nicht einfach nur Schuppen sein? Nissen, also die Eier der Läuse, sehen auf den ersten Blick ähnlich aus wie Schuppen – und genau deshalb wird dieses Problem von Eltern manchmal unterschätzt. Der grundlegende Unterschied liegt darin, dass es sich bei Läusen um eine übertragbare Krankheit handelt, verursacht durch einen menschlichen Ektoparasiten, während Schuppen eine nicht ansteckende Hauterkrankung sind. Beide betreffen die Kopfhaut und können Juckreiz verursachen.
Der Juckreiz bei Schuppen entsteht jedoch durch trockene Haut, während er bei Läusen durch die reizenden Speichelstoffe dieses Insekts verursacht wird, die beim Blutsaugen freigesetzt werden.

Doch wie erkennt man nun, ob es sich um Läuse oder Schuppen handelt, wenn beides auf den ersten Blick wie kleine weiße Punkte aussieht und juckt?

  • Läuse bewegen sich im Haar, anders als Schuppen – wobei man die Bewegung nicht immer sofort bemerkt. Sie sind nämlich winzig, etwa 3 mm lang und haben eine bräunliche Farbe.
  • Nissen, also die Eier der Läuse, sind braun oder weißlich und kleben fest am Haarschaft. Genau diese werden von Eltern oft mit Schuppen verwechselt.
  • Schuppen sind ebenfalls weiß, kleben jedoch nicht am Haar fest und lassen sich leicht wegpusten. Ihre Anwesenheit geht oft mit einer gelblichen oder weißen, schuppigen oder fettigen Kopfhaut einher.

Piojos ninos tratamiento

                                                                         Fotoquelle: Freepik

Ein Parasit, den man nicht aufhalten kann

Läuse und Nissen treten am häufigsten bei Kindergartenkindern und jüngeren Schulkindern auf. Es handelt sich um krabbelnde Insekten – Läuse können weder springen wie Flöhe noch fliegen. Sie verbreiten sich durch engen und direkten Kontakt von Kopf zu Kopf, weshalb es ganz normal ist, dass Kinder Läuse aus dem Kindergarten mit nach Hause bringen. Dort verbringen sie viel Zeit in unmittelbarer Nähe zueinander, spielen zusammen und schlafen oft dicht nebeneinander.

Es ist zwar weniger wahrscheinlich, dass sich ein Kind ohne direkten Kontakt ansteckt, dennoch können sich die Ektoparasiten auch über persönliche Gegenstände verbreiten – vor allem dann, wenn Kinder Kämme oder Bürsten, Mützen, Schals, Kopfhörer, Haarspangen und -gummis, aber auch Handtücher oder Kissen gemeinsam benutzen. Eine Ansteckung ist auch ohne engen Kontakt möglich, wenn zum Beispiel im Kindergarten mehrere Mützen an einem gemeinsamen Haken hängen oder in einem gemeinsamen Fach aufbewahrt werden.

Man kann der Ausbreitung von Läusen kaum vorbeugen und Kinder lassen sich im Grunde nicht davor schützen – außer man würde sie vollständig isolieren. Gerade im Kindergarten ist es besonders schwierig, eine Ausbreitung zu verhindern, da der enge Kontakt zwischen den Kindern ganz natürlich ist. Sie können Ihrem Kind jedoch beibringen, Kleidung und Accessoires an einen eigenen Haken zu hängen, nur auf dem eigenen Kissen zu schlafen und keine Kämme, Haarspangen, Gummis oder Mützen mit anderen zu teilen.

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                                                                             Fotoquelle: Freepik

Wie entfernt man Nissen und wird Läuse los?

Zuerst müssen Sie die Nissen und Läuse finden – was gar nicht so einfach ist. Wenn Ihr Kind sich jedoch über juckende Kopfhaut beschwert, sollten Sie nichts dem Zufall überlassen und mit der Suche beginnen. Dafür benötigen Sie einen gut beleuchteten Raum oder eine Lampe, mit der Sie die Kopfhaut ausleuchten können. Ziehen Sie mit einem Kamm Scheitel in das Haar und untersuchen Sie Abschnitt für Abschnitt auf krabbelnde Läuse und „angeklebte“ Nissen. Jetzt, da Sie wissen, wie Nissen aussehen, konzentrieren Sie sich am besten auf deren Auffinden. Lebende Läuse zu entdecken ist nämlich viel schwieriger – sie bewegen sich schnell und meiden das Licht.

Nissen sehen aus wie weiße, gelblich-braune oder braune Punkte, die fest an einem Haar in der Nähe der Kopfhaut kleben. Am besten findet man sie im Nacken oder hinter den Ohren, sie können jedoch auch am Oberkopf oder in seltenen Fällen sogar in den Augenbrauen auftreten. Es kann sein, dass Sie nur Nissen, aber keine Läuse entdecken. Das Vorhandensein von Eiern im Haar weist jedoch darauf hin, dass sich zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Laus dort aufgehalten hat – und möglicherweise noch da ist. Denn ohne Läuse gelangen die Nissen nicht ins Haar. Es ist jedoch möglich, dass die Läuse bereits ausgekämmt wurden oder sich nach dem Ablegen der Eier auf den nächsten Kopf bewegt haben.

Die effektivste Methode zur Entfernung von Läusen und Nissen ist das Auskämmen in Kombination mit einem speziellen Läuseshampoo. Das Auskämmen ist einfach, aber zeitaufwändig – Sie benötigen dazu einen Nissen- und Läusekamm. Waschen Sie die Haare Ihres Kindes mit dem Spezialshampoo und kämmen Sie die noch feuchten Haare Strähne für Strähne durch. Wischen Sie den Kamm nach jedem Durchgang mit einem Papiertuch ab und überprüfen Sie, ob sich darauf Nissen oder Läuse befinden. Wiederholen Sie diese Methode alle 2–3 Tage und setzen Sie sie 2–3 Wochen lang fort, nachdem Sie die letzte lebende Laus entdeckt haben.

Sie können das Haar auch mit den Fingern durchkämmen und die Nissen manuell entfernen. Für viele mag das unangenehm sein, doch es ist genauso effektiv. Das wissen auch Affen und andere Primaten, die sich gegenseitig das Fell und die Haut kontrollieren und dabei Parasiten per Hand entfernen. Gefundene Nissen oder Läuse – ob lebendig oder tot – sollten in ein Papiertuch gedrückt und anschließend entsorgt oder in der Toilette heruntergespült werden.

Vermeiden Sie Hausmittel zur Entfernung von Läusen und verwenden Sie kein Vaselin, Olivenöl oder Mayonnaise. Es gibt auch elektrische Läusekämme, die angeblich das Entfernen von Nissen erleichtern und Läuse abtöten sollen – diese Behauptungen wurden jedoch bisher durch keine wissenschaftlichen Studien bestätigt. Für die Entfernung von Läusen und Nissen reichen Shampoo, ein Kamm und Geduld völlig aus. Wenn Sie zwei Wochen nach Beginn der Behandlung immer noch Nissen im Haar Ihres Kindes finden, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Sollte keine der frei erhältlichen Methoden wirksam sein, kann ein Arzt ein antiparasitäres Medikament verschreiben.

Und zum Schluss – beruhigen Sie Ihr Kind und versichern Sie ihm, dass es keinen Grund zum Weinen gibt und dass es seine Haare nicht verlieren wird. Nur weil jemand Läuse hat, heißt das noch lange nicht, dass man sich den Kopf rasieren muss.

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